
12 Kapitel II Numerische Simulation turbulenter Str
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omungen
Widerstand eines Fluides, sich unter Spannungen zu verformen oder zu fließen.
Bei Newtonschen Fluiden h
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angt die Viskosit
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at nur von der Temperatur, dem Druck
und eventuell vom chemischen Aufbau des Fluides ab. In diesem Zusammenhang ist
zu beachten, dass ein Temperaturanstieg im Fluid zu einen Anstieg der Fluidit
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at, dem
Kehrwert der Viskosit
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at, f
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uhrt.
F
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ur Newtonsche Fluide erh
¨
alt der Spannungstensor demnach noch einen viskosen
Term T, also ist
S = −ep I + T = (−ep + ζ∇ ·
e
u) I + 2η D (
e
u) ,
wobei ζ eine weitere Viskosit
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atskonstante ist. D (
e
u) wird Deformations- oder auch
Green-Tensor genannt und hat die Darstellung
D (
e
u) =
1
2
∇
e
u + ∇
e
u
T
.
Damit l
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aßt sich die Impulsbilanz (II.6) schreiben als
∂
∂
e
t
(e%
e
u) + (
e
u · ∇) (e%
e
u) + (e%
e
u) (∇ ·
e
u) − e%
e
g + ∇ep − ζ∇ (∇ ·
e
u) − 2η∇ · D (
e
u) = 0.
(II.8)
Die Untersuchung kompressibler Str
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omungen und Fluide ben
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otigt weitere Informa-
tionen, wie man sie z.B. durch die Zustandsgleichung erh
¨
alt. In dieser Arbeit werden
allerdings nur inkompressible Str
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omungen, d.h. e%(
e
t,
e
x) = ρ = const., betrachtet. Dies,
zusammen mit der inkompressiblen Kontinuit
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atsgleichung (II.2), ergibt die inkompres-
sible Impulserhaltung
∂
∂
e
t
e
u + (
e
u · ∇)
e
u +
1
ρ
∇ep − 2ν∇ · D (
e
u) =
e
g, (II.9)
wobei ν = η/ρ dem Verh
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altnis der dynamischen Viskosit
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at zur Massenkraft entspricht
und kinematische Viskosit
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at genannt wird.
§1.3 Die dimensionslosen Navier-Stokes–Gleichungen
In den Ingenieurwissenschaften und der Physik ist die
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Ahnlichkeitstheorie ein weitver-
breitetes Werkzeug zur Simulation von Experimenten mit großer r
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aumlicher Ausdeh-
nung und zur Herleitung physikalischer Zusammenh
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ange. Die zugrundeliegende Dimen-
sionsanalyse erm
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oglicht mit Hilfe dimensionsloser Kennzahlen die R
¨
uckf
¨
uhrung kom-
plexer physikalischer Vorg
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ange auf Modellprobleme.
In diesem Zusammenhang sagt man, dass ein Modell
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Ahnlichkeit mit der realen
Anwendung hat, wenn beide die gleiche Geometrie und die gleichen kinematischen
und dynamischen Kennzahlen besitzen. Dies erlaubt, Erkenntnisse, die
¨
uber ein Mo-
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