
§1 Die Navier–Stokes–Gleichungen 15
Physikalische Gr
¨
oße Maßzahl M L T
charakteristische Geschwindigkeit u
∞
= x
1
0 1 −1
Dichte ρ = x
2
1 −3 0
dynamische Viskosit
¨
at η = x
3
1 −1 −1
charakteristische L
¨
ange l
∞
= x
4
0 1 0
charakteristische Zeit t
∞
= x
5
0 0 1
Tabelle II.1: Dimensionstafel zur Herleitung der Reynolds–Zahl
Sind mehrere Potenzprodukte gegeben, so definiert sich ihre Exponentenmatrix K
durch die Gleichung
L = KA.
Nach [Goe75] bilden Potenzprodukte genau dann ein unabh
¨
angiges System, wenn die
Zeilen von K linear unabh
¨
angig sind. Ein Potenzprodukt Π heißt dimensionslos, wenn
die physikalische Gr
¨
oße mit der Maßzahl Π dimensionslos ist, d.h.
[Π] =
m
Y
j=1
M
0
j
= 1 bzw. l = kA = 0.
Ein System von dimensionslosen Potenzprodukten, Π
1
, . . . , Π
l
, der x
1
, . . . , x
n
heißt
Fundamentalsystem dimensionsloser Potenzprodukte, wenn es ein unabh
¨
angiges Sys-
tem ist und wenn jedes beliebige dimensionslose Potenzprodukt der x
1
, . . . , x
n
sich als
Potenzprodukt der Π
1
, . . . , Π
l
darstellen l
¨
asst.
Als Beispiel einer Dimensionsanalyse werden nun die inkompressiblen Navier–Stokes–
Gleichungen betrachtet. Die folgende Dimensionstafel zeigt den Zusammenhang zwi-
schen dem {M, L, T}–System und den ben
¨
otigten Maßzahlen der physikalischen Gr
¨
o-
ßen.
F
¨
ur die Dimensionsmatrix aus der Tabelle II.1 ergibt sich
n = 5
rang(A) = r = 3
)
=⇒ n − r = 5 − 3 = 2 = l.
Das Fundamentalsystem besteht also aus l = 2 dimensionslosen und unabh
¨
angigen
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