
§3 Diskretisierung des gekoppelten Systems 69
Randbedingungen betrachtet.
Sei V
D
der Teilraum von H
1
(Ω), dessen Elemente die Dirichlet–Randbedingungen
erf
¨
ullen und V
0
der Teilraum von H
1
(Ω), dessen Funktionen auf ∂Ω
D
verschwinden.
Damit liest sich die variationelle Formulierung von (III.11) wie folgt:
Finde c
k
∈ V
D
, so dass
(c
k
, v) + θ
1
∆t
k
[(ε∇c
k
, ∇v) + (u
k
· ∇c
k
+ r
k
c
k
, v)]
= (c
k−1
, v) − θ
2
∆t
k
[(ε∇c
k−1
, ∇v) + (u
k−1
· ∇c
k−1
+ r
k−1
c
k−1
, v)] (III.12)
+θ
3
∆t
k
(f
k−1
, v) + θ
4
∆t
k
(f
k
, v) ,
f
¨
ur alle v ∈ V
0
gilt.
Die Galerkin–Finite–Element–Formulierung von (III.12) erh
¨
alt man, indem die unend-
lich dimensionalen R
¨
aume V
D
und V
0
durch geeignete Finite–Element–R
¨
aume ersetzt
werden. Da die Definition von Finite–Element–R
¨
aumen auf der zugrundeliegenden Tri-
angulierung T
h
beruht, wird vorausgesetzt, dass diese die Kompatibilit
¨
atsbedingungen
erf
¨
ullt [Cia78]. Die Galerkin–Finite–Element–Formulierung lautet also:
Finde c
h
k
∈ V
h
D
, so dass
c
h
k
, v
h
+ θ
1
∆t
k
ε∇c
h
k
, ∇v
h
+
u
k
· ∇c
h
k
+ r
k
c
h
k
, v
h
=
c
h
k−1
, v
h
− θ
2
∆t
k
ε∇c
h
k−1
, ∇v
h
+
u
k−1
· ∇c
h
k−1
+ r
k−1
c
h
k−1
, v
h
(III.13)
+θ
3
∆t
k
f
k−1
, v
h
+ θ
4
∆t
k
f
k
, v
h
,
f
¨
ur alle v
h
∈ V
h
0
gilt.
Bei der numerischen Simulation von Konvektions–Diffusions–Reaktionsgleichungen
ist es von Bedeutung, quantitative Aussagen zum Verh
¨
altnis zwischen Konvektion, Dif-
fusion und Reaktion machen zu k
¨
onnen, da die Galerkin–Finite–Element–Formulierung
f
¨
ur konvektions- oder reaktionsdominante Gleichungen nicht numerisch stabil ist
[RST08]. Diese Stabilit
¨
atsprobleme zeigen sich beispielsweise in stark ausgepr
¨
agten un-
physikalischen Oszillationen, die in den berechneten L
¨
osungen von Gleichung (III.13)
im gesamten Gebiet Ω auftreten und diese unbrauchbar werden lassen. Da die den
F
¨
allungsprozess beschreibenden Gleichungen sowohl konvektions- als auch reaktions-
dominant sind, gilt hier
0 < ε kuk
L
∞
(Ω)
,
0 < ε krk
L
∞
(Ω)
.
Ein charakteristisches Kennzeichen solcher konvektions- und reaktionsdominanten Glei-
chungen ist unter anderem das Auftreten von scharfen Grenzschichten in deren L
¨
osun-
gen. Ihre exakte numerische Simulation erfordert daher die Anwendung von Stabili-
sierungsmethoden, die einerseits die scharfen Grenzschichten berechnen k
¨
onnen und
anderseits das Auftreten der unphysikalischen Oszillationen verhindern [JS08].
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